Wer hat den größten Trecker

Dieses Schwachsinnige, wer hat den größten Trecker, halte ich nicht für zielführend. Ganz nach dem Sinnspruch von Michael Braungart, perfektionieren wir nur das Falsche statt die Probleme zu lösen.

Eine Antwort auf die Messe: Agritechnica 2015: Hightech in der Landwirtschaft

Dieses Schwachsinnige, wer hat den größten Trecker, halte ich nicht für zielführend. Ganz nach dem Sinnspruch von Michael Braungart, perfektionieren wir nur das Falsche statt die Probleme zu lösen. Die Agra-Industrie möchte die Welt ernähren, aber langfristig kann sie schnell zum Grund ihres Unterganges werden. Denn das für den maschinellen Betrieb notwendige streamlining des Produktzyklusses und der Monokultivierung der Produkte bringt vielleicht einfach zu prozessierende Produkte hervor. Diese haben aber extreme Anfälligkeiten und begünstigen damit damatische Ausfälle. Noch ist das, wo es jetzt schon auftritt zu kompensieren und nur für wenige auf der Welt sichtbar. Denn noch sind die meisten Menschen der Welt in winzigen Agrabetrieben tätig. Diese haben den großen Vorteil der Diversität, sie sind gegen Missernten und Naturphänomene deutlich resilienter als die Großindustrien.

Ich will nicht die technische Entwicklung nicht verschreien, ich bin schließlich auch Nerd und zu faul selber aufs Feld zu rennen. Aber die aktuelle Entwicklung nach der immer mehr Land, Anbauflächen und Produkte von immer weniger Menschen gesteuert werden sieht eher nach einer instabilen als resilienten und nachhaltigen Entwicklung aus.

Ich kann sehr den Film: 10 Milliarden – Wie werden wir alle satt? empfehlen. Dieser klagt nicht an und gibt auch keine schlauen Ratschläge. Die Schlussfolgerung ist dem Zuschauer überlassen. Weniger selbst überlassen und mehr straight forward ist da die Sendung: Forschergeist: cradle to cradle die sehr gut in den Kontext passt.“

via channel811

Döner Sauce (vegan)

Döner Sauce, meine Variante auf Sahnebasis. Auch für alle die es gern etwas einfacher haben. Perfekt für den nächsten Dönerstag.

In den Jahren seit ich vegetarisch und vegan lebe hab ich meistens nur die rote Sauce beim Dönerrestaurant genommen, weil das richtige Rezept gefehlt hat auch die Kräuter/Knobiesaucen selbst zu machen. Wenn das Internet bemüht wird, kommen dann zum teil sehr grausigen Rezeptversuche zum Vorschein, die aus 5 zusammengeschütteten Remuladen mit Mayo bestehen. Das konnte es ja nun wirklich nicht sein.

Hier gibts aber auch ein Rezept für eine Döner sauce die vegan ist und sehr gut klingt.

Seit wir aber einmal wöchentlich zum Mittag zum Döner gehen und die Veganer immer abwechselnd verschiedene Saucen mitbringen zum probieren, konnten durch trail and error einige sehr leckere Variationen entdeckt werden. Die in 5min am Abend oder sogar früh vor dem losgehen zusammen geschüttet sind. Als Gefäss nehme ich kleine Falsche, in der mal „Kiez Keule“ BBQ Sauce war. 🙂

Ich fand meine Experimente mit Jogurt nicht so doll, daher meine Variante mit Sahnebasis. Auch für die, die es gern etwas einfacher haben. Perfekt für den nächsten Dönerstag.

  • 1 Becher Soya Cuisine oder ähnliche Sahneprodukte (das Crème fraîche der Veganer)
  • 2 Teelöffel Senf
  • 1 Teelöffel Tomatenmark
  • Kräuter nach belieben (Dill oder Petersiellie reichen schon)
  • 1 kleine Knobi zehe (wenn es die Knobisauce sein soll)
  • kleine Spritzer Apfelessig (kann auch Balsamico oder sogar reduzierter Balsamicoessig sein)
  • umrühren und mit Salz. Pfeffer, Paprika abschmecken

Die Variante lässt sich auch noch exclusiver machen, in dem 1 bis 2 Teelöffel Mandel- oder Erdnussmus hinzugefügt wird, dadurch wird es noch dicker, mit einem noch stärkeren Mundgefühl.

„Vegan – von Menschen und anderen Tieren“

vagan shoes
vagan shoes
Diese Woche kommen ein paar Dokus im öffentlich rechtlichen Fernsehen zum Thema:

Dokumentation „Vegan – von Menschen und anderen Tieren“
http://www.3sat.de/page/?source=/sfdrs/180471/index.html
(https://www.youtube.com/watch?v=WJ0slTeA_6g)

Davor kam der Film: Schweine für den Müll:
http://www.3sat.de/page/?source=/ard/sendung/174367/index.html
(https://www.youtube.com/watch?v=3-la4_JzeZc)

Finde ich gut und wichtig.

vegan 4 nerds

Vegan for nerds. Nerds haben manchmal auch sehr wenig Zeit, zB. wenn sie, wie ich nach Arbeit nach Hause kommen und noch ein Video schneiden müssen. Also muss schnell was Gutes zu essen auf den Tisch. Nichts leichter als das. Auch wenn einige Menschen noch glauben, für Veganer zu kochen wäre irgendwie schwer oder da könne man ja nichts machen. Eine Freundin, die Diätassistentin ist, berichtete kürzlich, dass sogar einige ihrer Kollegen als einzige Mahlzeit für Veganer kalten Salat „kochen“. Dabei ist es gerade deren Job auf ganz viele verschiedene Bedürfnisse einzugehen. Das das so nicht sein muss, möchte ich nun am Beispiel meiner gestrigen Mahlzeit wiederlegen. Eine handvoll Kartoffeln geputzt, geschnitten und schon mal mit viel Öl im Topf angebraten, dazu eine zerkleinerte Zwiebel, 2 zerkleinerte Möhren und eine Stange Lauch zerschnitten dazu gegeben. Das alles lässt man eine Weile anbraten und löscht es mit Gemüsebrühe ab, 1,5l machen 2-3 Leute gut satt, bzw. kann die nächsten Tage Mikrowellenkompatibel mit auf Arbeit genommen werden. Nach etwa 10min brodelnder Suppe sollte alles halbgar sein und es werden noch 2 Dosen Erbsen hinzugegeben. Nun wird alles noch fix mit dem Pürierstab gut zerkleinert, mit Pfeffer, Muskat und Kümmel leicht nach gewürzt und nochmal kurz aufgekocht. In etwa 30 Minuten steht so ein super leckeres Essen an der Tastatur und kann einhändig verspeist werden.

Protipp: Vermehren, vermindern und austauschen einzelner Zutaten ändern den Geschmack, teilweise massiv. 😉 Einfach und schnell kochen für Veganer ist also wirklich einfach und schnell.

„Veganismus – Ethik oder Dogma?“ Ein Kommentar zur Debatte in der Zeit. #Echtzeit

Die Zeit fragt vom 28.10.-03.11.2013 in ihrem Wochenthema: „Veganismus – Ethik oder Dogma?“ und lädt dazu ein, unter anderen unter dem hashtag #echtzeit, aber auch über Leserbriefe mit zu diskutieren. Das lasse ich mir natürlich nicht zweimal sagen und werfe meine unqualifizierte Privatmeinung ebenso dazu. Meine vegane Geschichte ist schnell erzählt. Mit 14 hatte ich bei RTL-Explosiv genug Schockervideos zu Tiertransporten gesehen um für 2 Jahre gänzlich auf Fleisch zu verzichten, ich war ein sogenannter Ovo-/Lacto-Vegetarier, aß also nur Pflanzen, Milch und Eier. Soziale Zwänge und der andauernde sanfte Druck meiner Familie, und die gezielt gestreuten Fehlinformationen der karnischen Industrie (soweit meine kleine private Verschwörungstheorie) -das der Körper dingend Fleisch essen muss um groß und stark zu werden- ließen mich dann doch wieder ins alle Ernährungsschema zurückfallen. Großer Freund von Fleisch und Wurst im allgemeinen, war ich aber nie, höchstens einzelner Gerichte. Vor 4 oder 5 Jahren dann brachte mich das Zusammenkommen mit einer Vegetarierin wieder dazu über das Thema nachzudenken und ich fasste nach wenigen Tagen den Entschluß. 90% Vegetarisch! Um mir den Umstieg zu erleichtern stelle ich mir also selbst die Regel auf, wenigstens 90% Veggi zu sein, wenn ich aber einmal Heißhunger auf Döner oder Salamipizza haben sollte, wollte ich mir dieses zugestehen. Seit dem Tag, habe  ich kein einziges Stück Fleisch mehr gegessen. Heißhungerattacken auf die besagten Gerichte habe ich immer noch (Das zeigt immer wieder, wie stark das Gehirn auf „erfolgreich“ verzehrte Nahrung konditioniert), ekel mich aber allein schon vor dem Gedanken und mach mir dann lieber zuhause was anderes sündhaftes oder mittlerweile gibts ja auch mehr Alternativen zu kaufen. Vor mindestens einem Jahr etwa, hatte ich dann über die Zusammenhänge von Weizen, Zucker, den vielen Darmkrankheiten und Krebs gelesen und mich natürlich auch weiterhin über die Herkünfte von anderen Tierprodukten oder tierischen Inhaltsstoffen/Hilfsstoffen informiert. Daraus zusammen bildete sich der Schluss, nun auch mit Zucker, Weizen und allen tierischen Produkten aufzuhöhren. Das mit dem Zucker und Weizen habe ich nur 1 oder 2 Wochen geschafft, aber das vegane Leben habe ich bis heute weitergeführt, auch ohne dieses als große Last zu empfinden. Wobei ich leider sagen muss, dass ich mich selbst als Kühlschrankveganer bezeichne. Also bei allem was ich zuhause habe achte ich so weit mir bekannt auf tierfreie Inhaltsstoffe, wenn ich aber zB. mit Freunden essen bin richte ich mich nach ihnen, auch wenn dann nur ovo/lacto-Gerichte zur Auswahl stehen. Manchmal ekelt mich es dann aber auch teilweise schon ein bisschen. Auch wenn die Freunde vom tollen Geruch ihrer Gerichte schwärem, halte ich mich mit Kommentaren lieber zurück. Denn, der Fleisch anhaftenden Kadavergeruch ist auch auf dem Teller noch deutlich vernehmbar, wenn man selbst kein Fleisch mehr isst. Zusammenfassend kann ich sagen, ich bereue nichts. Ich liebe es, sogar auf sehr sehr viel Convenience-produkte verzichten zu „müssen“, weil ich dadurch gezwungen bin sehr oft selbst zu kochen. Mittlerweile kann ich mich auch als Salatsüchtig bezeichnen. Wenn nicht alle 2-3 Tage ein großer Topf Grünzeug zu essen da ist, werde ich langsam hibbelig und freue mich schon auf den nächsten. Man also sagen, Grünzeug hat, in Sachen Suchtfaktur, also schon den Platz von Pizza und Döner gut eingenommen. Die wirklich unschönen Nebenwirkungen dieses Lebensstils allerdings sind, dass einem dann erst richtig klar wird, wie unglaublich viele Tiere wir für unseren Lebensalltag täglich quälen, töten, konsumieren, verschwenden. Und das alles nur aus Spass, denn nur die Lust, also Freude am Geschmack, ist die Triebfeder dieser industriellen Tierquälerrei. Es gibt keinen anderen Grund nicht darauf zu verzichten.  Ausgenommen sind natürlich Menschen, welche auf Grund irgendwelcher Krankheiten oder anderweitig medizinisch gezwungen sind Tierprodukte zu essen, was extrem selten ist.

Nun zu den Fragen,  welche die Zeit aufgestellt hatte.

Beweggründe: Warum haben Sie sich für eine vegane Lebensführung entschieden?
Weil es die Möglichkeit dazu gibt und der Verzicht darauf anderen Lebewesen Schaden zufügen würde. Ich würde den Grund, lachs den animalisch erweiterten Kant’schen Imperativ nennen. Ich will nicht eingesperrt, gemästet und getötet werden, darum tue ich es auch anderen Lebewesen nicht an.

Wie hat dies Ihr Leben verändert?
Ich habe den deutlich vielfältigeren und moralisch angenehmeren Geschmack von Gemüse und Nüssen lieben gelernt. Ich bin immer wieder schockiert und angewiedert beim gang durch Supermärkte. Ich war schon immer fit und war als Fleischesser lange Blutspender, das bin es immer noch, ohne irgendwelche Einschränkungen, also gesundheitlich hat sich für mich spürbar nichts geändert.

Haben Sie das Gefühl, ein besserer Mensch geworden zu sein?
Nein, eher ein schlechterer. Denn ich gehe mehr Menschen mit meiner Einstellung auf die Nerven. Weil ich es falsch und grausam finde was sie tun.

Oder haben Sie sich inzwischen wieder vom Veganismus abgewandt? Aus welchen Gründen?
Nein, und das wird auch nicht passieren. Die Möglichhkeit das zu tun, habe ich jeden Tag sehr oft. Allerdings, sollte ich mal mit einem Flugzeug in den Bergen abstürzen, sollten sich alle Tiere und Menschen weit von mir fernhalten, denn Hunger macht böse! 🙂

Soziales: Wie reagiert Ihr Umfeld auf Ihre Entscheidung, vegan zu leben?
Es ist ja mittlerweile hip und ich würde lügen, wenn es mir nicht auch zusätzlich gefallen würde dadurch ein Alleinstellungsmerkmal zu pflegen. Mittlerweile fragen auch immer mehr Menschen aus echtem Interesse nach oder wollen diskutieren. Und es wird auch oft Rücksicht auf mich genommen, das ist sehr erfreulich.

Ist die soziale Akzeptanz in städtischen Umfeldern größer als in ländlichen?
Weiß ich nicht. Ich vermute mal schon. Neuses kommt ja oft nur sehr langsam aufs Land.

Wie funktioniert das, wenn in einer Partnerschaft nur einer vegan lebt?
Das geht für mich garnicht. Ich wähle meine Partnerin auch daraufhin aus. Wenn ein Partner, in einer lange bestehenden Partnerschaft, sich plötzlich ändern würde, halte ich das auf lange Sicht für sehr sehr schwer, weil normalwerweise ja ein bestimmtes Mindset hinter dieser Entscheidung steht. Das ist nicht vergleich mit zB. der Nikotinsucht eines Partners.

Praktisches: Wie leicht oder schwer fällt es Ihnen, vegan zu leben?
Steht ja oben schon. Es ist kein großes Problem für mich. Ich bin glücklich.
Wie ist die vegane Infrastruktur (Supermärkte, Restaurants) in Ihrer Nähe?
Ich kaufe im Netto, Kaufland und verschiedene Internetshops (erst 2x bisher). Sprich, jeder kann sich sehr einfach vegan ernähren. Gemüse gibts in jedem Supermarkt.

Welche Produkte mögen Sie besonders, welche fehlen Ihnen?
Was ich mag steht ja schon oben, verschiedenste Gemüse in allen denkbaren Zubereitungsformen und Roh und Nüsse. Gerade Nüsse sind eine tolle Möglichkeit um über lange, anstrengende Tage zu kommen und sind viel mehr, als nur ein öder Snack in Salz und Öl.
Dessweiteren fehlen mir noch überall vegane Alternativen in allen alltäglichen Situationen. Im Kaffee, FastFood, Junkfood, Mode, Einrichtung.. einfach überall. Ich weiß, die Frage: „welche fehlen Ihnen?“ sollte implizieren welche tierischen Produkte oä. man vermisst, aber wenn sie morgen feststellen das ihr Lieblingsgericht aus etwas unglaublich ekeligem besteht, würden sie es übermogen vermissen? Also ich vermisse nichts, ausser die Kompatibilität zum mainstream.